FAQ – Längs Schütteln – Fahrerhaus
Was ist das ?
- Lästige, relative langsame Längsbewegungen des Fahrerhauses um seine Lagerung auf dem Fahrzeugrahmen.
- Beim Unimog kann diese periodische Bewegung an den Köpfen der Insasssen bis zu 3 cm betragen.
- Man kann den Eindruck bekommen, das Fahrzeug würde von der Fahrbahn springen wollen.
- Manche Fahrer betrachten den Unimog für längere Strecken aus diesem Grund als nicht geeignet, und haben ihr Fahrzeug wieder abgegeben.
Gibt es einen Begriff für dieses Schütteln
Mir ist offiziell keine Fachbezeichnung bekannt. Oft wird landläufig der Begriff „Parkinson“ verwendet, abgeleitet von der Krankheit der Schüttellähmung.
Tritt der Effekt bei allen Unimogs auf ?
- Nein. Hauptsächlich nur bei den Typen der mittleren und schweren Baureihe bis zur Einführung der Modelle 4023 und 5023.
- Verstärkt jedoch bei den hochgeländegängigen Unimog U1300L welche bei den verschiedenen Armeen im Einsatz sind und waren.
Wann treten die Effekte auf ?
- Geschwindigkeitsabhängig je nach Reifengröße zwischen ca. 75 bis ca. 95 km/h . Diese Art der Schüttelei hört erst wieder auf wenn der kritische Geschwindigkeitsbereich verlassen wird.
- Je nach Strassenzustand, passt der Abstand der Bodenwellen mit der Eigenfrequenz des Fahrerhauses zusammen, so entsteht diese Schüttelei. Der Fahrer sieht hierbei meist keinen Zusammenhang mit dem Fahrzeug selbst, sondern schiebt es auf die Fahrbahn.
- Das teils weit ausholende Schwingen hört kurze Zeit nach den Bodenwellen wieder auf. Die Betonplattenlänge bei älteren Autobahnen können da schon sehr unangenehm werden.
Gibt es einen technischen Grund für die Entstehung der Schüttelei ?
- Das Fahrerhaus bei den für dieses Schütteln empfindlichen Fahrzeugen ist in geringem Längsabstand auf dem Rahmen gelagert.
- Die Resonanzfrequenz des Fahrerhauses fällt mit der Raddrehzahl in dem kritischen Geschwindigkeitsbereich zusammen.
- Dieser durch das ( leicht unrunde ) Rad angeregte periodische Stoß von unten wird über das Federungssystem und den Rahmen auf das Fahrerhaus übertragen.
- Wird der Effekt aufgrund von Bodenwellen in der Fahrbahn ausgelöst, hält das Schwingen des Fahrerhauses nur kurz an.
- Bei hierfür weniger empfindlichen Fahrzeugen, ist das Schwingungssystem des Fahrzeuges teils durch steifere Rahmen, andere Fahrerhauslagerung aus dem kritischen Bereich verschoben.
Kann ich als Unimog Fahrer etwas dagegen tun ?
- Beim Auftreten selbst bleibt nur einen Geschwindigkeitsbereich zu suchen, bei welchen das Schwingen weniger auftritt.
- die Reifen / Räder auf Rundlauf überprüfen.
- das Schwingungsverhalten des Fahrzeuges zu verändern. Z.B. durch Luftdruckänderung, Schwerpunkt Veränderung des Fahrerhauses, mit anderen Federn und Stoßdämpfer, konstruktive Maßnahmen an Fahrerhaus und Rahmen
- das Schwingen wird nicht ganz beseitigt werden können, sondern nur weniger und erträglich werden, eventuell sich in andere Bewegungsrichtungen verlagern.
Wo kann ich weitere Informationen bekommen ?
Unter der Rubrik Längsschütteln des Fahrerhauses finden Sie weitergehende Infos