Gedanken vor Einbau von Radio, Navi, Handy ins NFZ

Arbeitsgerät ?
 

robuste Einbauart ?

Luxus Reisemobil ?
 

gedämmte und versteckte Montage ?

Welche persönlichen Wünsche der Insassen bestehen ?
  • kein Interesse an einer Unterhaltung mit Beifahrer/in ?

  • will wenig Aufwand haben, nehme deutliche Einbußen an Qualität in Kauf ?

  • will tiefe Bässe im Körper spüren ?

  • will Schäden / Geräusche am Fahrzeug rechtzeitig hören?

  • will den Sound des Motors genießen ?

  • Radio und Kommunikation sind mir wichtiger wie Fahrzeuggeräusche ?

  • bin altersbedingt schwerhörig ?

  • habe kein Problem Ohrstöpsel zu tragen

  • Ein Kopfhörer, eventuell mit Gegensprecheinheit zum Beifahrer wird eingesetzt, damit kann jeder seinen Musikgeschmack hören kann.

  • Ich bin bereit für den Komfort auch Aufwand an Zeit und Geld zu investieren.

 

Welchen Zweck soll die Anlage haben?
  • Ablenkung von einer eintönigen lauter Fahr – Geräusch Kulisse ?

  • Information zur Streckenführung, Verkehrsdurchsagen, Nachrichten ?

  • Störungsarmes Kommunikation z.B. Handy im geschäftlichen Bereich ?

  • leise Unterhaltung der Insassen ?

  • komfortable Abwechslung auf langen Strecken durch Hörbuch, gute Musik ?

  • Musik Genuss mit sehr guter Tonwiedergabe ?

 
Welche Infrastruktur ist am Fahrzeug vorhanden:
  • um welche Fahrzeugart handelt es sich ?

  •  Höhe der Bordspannung ?

  • grundlegende Motordaten zu Zylinderanzahl, Drehzahl, Fahrgeschwindigkeit

  • welcher Reifentyp ist vorhanden / vorgesehen / Durchmesser / Profiltyp

  • liegen Erfahrungen zum Innengeräusch dieses Fahrzeuges vor ?

  • gibt es werk,- bzw. zubehörseitig Akustik Verbesserung Sets ?

  • wie ist der Fahrerhaus Innenraum ausgekleidet ?

  • liegen unbenutzte, vorbereitete Kabel

  • haben die Türen Abflusslöcher ?

  • gibt es Einbausätze für die Geräte ?

  • besteht Platz, bzw. ein Hochdach ?

 

Einsatzgebiet des Fahrzeuges:
  • auf welche Klimazonen liegt der Einsatz Schwerpunkt ?

  • raues Gelände mit Schlamm und Wasser bis ins Fahrerhaus ?

  • mehr Arbeitstier oder gepflegter Freizeit Genuss ?

 

=> Persönliche Anforderung:
  • Mittels der oben genannten Punkte ergibt sich schon ein recht genaues Bild ob und wie umfangreich die Planung der akustischen Maßnahmen für das Fahrzeug erstellt werden sollte.

 

Aufbauende Grundüberlegungen:
  • Sollte die Musik, Kommunikation auch während der Fahrt mehr wie eine Geräusch- Kulisse sein, so sind grundsätzliche physikalische, akustische Vorgaben zu beachten.
    = > Verzerrungs-, und Störgeräuscharme Tonwiedergabe. Das wird in der Regel in weitgehend ungedämmten Fahrerhauskabinen nicht möglich sein.
Beispiel:
  • Soll ein kurzer Tonanschlag von 1/10 Sekunde Dauer klar und sauber gehört werden können, wird dies nicht möglich sein, wenn ein auf der gleicher Frequenz mitschwingendes Blech 2 Sekunden lang nachschwingt. ( Nachhall ) In Nutzfahrzeugen kann dies leicht der Fall sein.
Test:
  • Dachluke frei aufhängen und ein Radio mit Nachrichten laufen lassen. => die Sprache wird deutlich schlechter klingen wie ohne die Dachluke.
Grundsätzliches:
  • Töne bestehen aus Schwingungen / Frequenzen und feinen sich schnell ändernden Druckunterschieden ( Lautstärke ) in der Luft.  In dem Fahrerhaus wird ein Ton ( Schwingung ) mehrfach und an verschieden Flächen, Rückwand, Fenster, Fußraum je nach Frequenz unterschiedlich reflektiert. So bilden sich an nur schwer bestimmbaren Punkten im Fahrerhaus Überlagerungen, Druckspitzen und Druckdellen aus. Für das Ohr sind diese als unterschiedliche Lautstärken, Verzerrungen wahrnehmbar. Die Richtung des Ursprungs ist jedoch meist nur sehr schwer zu orten.

    Beispiel.:

  • Beim Unimog mit dem kubischen Fahrerhaus gibt es den Effekt, dass es im Kopfbereich des Fahrers deutlich lauter erscheint, wie nur ein paar Zentimeter weiter vorne direkt über dem Lenkrad oder auf der Beifahrerseite.

    Folge:

  • Es besteht im ungedämmten Fahrerhaus eines Nutzfahrzeuges eine recht schlechte, überlagerte Raumakustik, welche den Einbau einer guten Audioanlage eigentlich von Anfang an sinnlos macht. Die Ausgangstöne werden zu einem verzerrten Frequenzgemisch.

    Auch wird es wenig Sinn machen einen Subwoofer genau dort zu platzieren, wo das in ähnlicher Frequenz schwingende Karosserieblech den Klang sofort verändert oder sich ein lauter Störfrequenz Bereich befindet. Der Aufwand für optimierte Audiokabel, Stecker kommt so sicher nicht zur Geltung.

Basis Erkenntnis:
  • Um nicht unnötig und sinnlos Geld und Aufwand im Fahrzeug zu vernichten, sehe ich eine deutliche Verbesserung der Raumakustik im Fahrerhaus als Grundvoraussetzung für die Nutzung jeglicher Audioanlage, Navi, Handy aber auch der angenehmen Unterhaltung zwischen den Insassen an.
    Fazit:
  • Wenn von Baumeistern oder Industrie schon ein hoher Aufwand getrieben wird die Akustik in Kirchen, Konzertsälen, Büroräumen zu verbessern, angenehmer zu gestalten so ist leider nicht zu erwarten, dass ein Wohnmobilist diese Aufgabe mit zwei Handgriffen erledigen wird.
  • Es wird sich grundsätzlich die Frage stellen, wohin bei der Suche nach der akustischen Verbesserung die eigene Energie, Zeit und Geld gelenkt werden soll.
  • Super Anlage ohne Verbesserung der KFZ- Innenakustik => sehr wenig Erfolg.
  • Einfache Audioanlage mit optimierter Raumakustik => guter Erfolg.
  • Optimierte Raumakustik mit guter Anlage => auf hohem PKW Niveau
  • Kauf eines nur teil durchdachten Konzeptes vom Ausbauer => wenig Erfolg, jedoch meist teuer.

Anhand unserer Maßnahmen am ex Bundeswehr Sanka Unimog zeigt sich dass es auch für interessierte „Bastler“ möglich ist aus einem lärmenden Arbeitsgerät ein leises Reisemobil mit gutem akustischen Radioklang zu machen.